Tollwutfälle auf Djerba

Aktuelle Informationen zum Tourismus in Tunesien
Sternchen
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Tollwutfälle auf Djerba

Ungelesener Beitrag von Sternchen »

Hallo Zusammen,
ich hoffe, ihr könnt mich bisschen aufbauen bzw. beruhigen. Wir waren auf Djerba, kamen am Freitag , den 26.07 zurück. Der Urlaub war wunderschön bis mich eine Hotelkatze gebissen hat. Das geschah am 21.07. Ich bin sofort zum Krankenpfleger ( im Hotel) und wir waren nach ca. 2 Stunden im staatlichen Krankenhaus, ich war schockiert, wie das Krankenhaus aussah…🥲. Der Krankenpfleger war dort bestimmt auch eingestellt, er hat mein Reisepass genommen, ich wurde sofort dort aufgenommen, wir gingen in ein Behandlungszimmer, er hat viele Medikamente aus dem Kühlschrank genommen und hat mir folgendes gespritzt: Tollwutserum“ Equirab“- Hälfte in die Wunde- Hälfte in Po☺️. Dann zusätzlich aktive Impfung ( wie bei uns Rabipur, aber hies anders) und Spritze gegen Tetanus. Ich habe keinerlei Nebenwirkungen gehabt, sogar keine Schmerzen am Arm…Am Tag 3 hatte ich dort wieder eine Impfung bekommen. Am nächsten Tag hat bei mir Übelkeit angefangen, sonst nichts… In Deutschland habe ich am Tag 7 dritte Impfung bekommen, da hat mein Arm wehgetan und ich hatte zwei Tage Schüttelfrost gehabt. Übelkeit lässt nicht nach…
Ich habe Angst, dass ich dort verunreinigtes Zeug bekommen habe, der gar nicht gewirkt hat und ich wurde mit Tollwut irgendwie dort infiziert. Ich habe zig Internetseiten durchgelesen, keiner hat Übelkeit so lange nach Impfung gehabt. Ich habe Angst, dass Übelkeit als erster Symptom für Tollwut sein könnte. Die Impfungen, die ich dort bekommen habe ( habe Fläschchen mitgenommen)- sind in Deutschland nicht zugelassen…
Ich konnte die Katze noch 5 Tage beobachten, sie war wohl auf.
Wer hat was mit staatlichen Krankenhaus dort gehabt? Kann man sich auf Medikamente verlassen?
Ich bedanke mich für eure Antworten im Voraus.
uwe51
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Re: Tollwutfälle auf Djerba

Ungelesener Beitrag von uwe51 »

Warst Du schn bei Deinem Hausarzt?
Das wäre doch der erste Schritt hier in Deutschland.
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Rolf
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Re: Tollwutfälle auf Djerba

Ungelesener Beitrag von Rolf »

Tunesien ist, wie fast das gesamte Afrika und Südasien, ein Hochrisikoland für Tollwut. Pro Jahr sterben etwa 60.000 Menschen an Tollwut.
Eine Infektion führt unbehandelt zum Tod.

Vor diesem Hintergrund ist es von hoher Wichtigkeit, bei einer Tunesienreise gegen Tollwut geimpft worden zu sein, und dies gilt speziell auch für Kinder.

Nach einem Tierbiß sind folgende Maßnahmen durchzuführen:

Reinigen Sie die Wunde sofort gründlich mit Wasser und Seife und desinfizieren Sie sie, am besten mit 70%igem Alkohol oder einer Jodlösung. Damit reduzieren Sie das Ansteckungsrisiko.

Wenn Sie gegen Tollwut geimpft sind:
Nach dem Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier brauchen Sie meist zwei Auffrischungsimpfungen im Abstand von zwei Tagen, um das Risiko einer Ansteckung gering zu halten. Hierzu haben Sie ca. 72 Stunden Zeit.

Wenn Sie nicht gegen Tollwut geimpft sind:
Suchen Sie möglichst bald einen Arzt auf. Dieser wird Sie nach einem Intensiv-Schema im Abstand von einigen Tagen fünf- bis sechsmal impfen (postexpositionelle Impfbehandlung). Zusätzlich ist eine in den meisten Fällen passive Immunisierung mit Humanem Tollwut-Hyperimmunglobulin (HRIG) angezeigt.

Bei der Behandlung von Tollwut kommt es zwar nicht auf Minuten oder Stunden an, Sie sollten aber mit dem Arztbesuch keinesfalls warten, bis Sie irgendwelche Symptome entwickeln. Denn hat das Virus einmal das zentrale Nervensystem erreicht, ist es für eine Behandlung zu spät. Deshalb muss die erste Tollwutimpfung bei ungeimpften Personen innerhalb von 12-24 Stunden erfolgen.



Du solltest in Deutschland zügig einen Arzt aufsuchen, der abklären kann, ob es sich bei den Symptomen um eine Allergie/Impfreaktion oder eine Tollwutinfektion handelt.
Sternchen
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Re: Tollwutfälle auf Djerba

Ungelesener Beitrag von Sternchen »

Danke für eure Antworten. Wie ich geschrieben habe, hatte ich am Tag 7 dritte Impfung in Deutschland beim Hausarzt bekommen.
Meine Frage war, ob die Medikamente in Tunesien gut sind und ob man sich auf die verlassen kann, weil ich ja dort zwei erste Jmpfungen bekommen habe.
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Rolf
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Re: Tollwutfälle auf Djerba

Ungelesener Beitrag von Rolf »

Das ist eine merkwürdige Frage, denn das kann Dir niemand sagen, weil wohl niemand dort arbeitet oder gearbeitet hat.

Ein Medikament wirkt -weltweit- so, wie beabsichtigt und hat unter Umständen Nebenwirkungen, Dies gilt für jedes Medikament.
Für Equirab gibt es z.B. eine Gegenanzeige für Patienten, die namentlich gegen aus Pferden gewonnene Stoffe empfindlich sind.

Grundsätzlich aber kann jedes Medikament unvorhergesehene Reaktionen auslösen - weshalb man diese stets bei einem Arzt abklären lassen sollte.

Vor gefälschten Medikamenten ist man jedoch nirgendwo gefeit, so gab es auf den PHILIPPINEN vor 6 Jahren diese Warnung: "Die WHO hat im Juli 2019 einen Hinweis auf drei gefälschte Tollwutimpfstoffe (Verorab®, Speeda® und Rabipur®) sowie ein gefälschtes Anti-Tollwut-Serum (Equirab®) auf den Philippinen veröffentlicht. Lassen Sie sich nach dem Biss eines tollwutverdächtigen Tieres möglichst nur in vertrauenswürdigen Institutionen, z.B. den großen privaten Krankenhäusern Manilas, behandeln und impfen."

Da Tunesien ein Hochrisikogebiet für Tollwut ist, gehe ich davon aus, daß die Ärzte dort genau wissen, was zu tun ist.

Wie ich bereits schrieb: Du solltest von einem Arzt abklären lassen, ob es sich um eine Allergie/Impfreaktion oder eine Infektion handelt.